Sonntag, 18. November 2012
Die Geschichte Israels
Von den Anfängen bis zu den Römern
Die jüdische Geschichte beginnt in der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausends vor Christus mit Abraham, seinem Sohn Isaak und seinem Enkel Jakob und wird von der Bibel wie folgt beschrieben: Zu dieser Zeit herrschte eine große Hungersnot im heutigen Staat Israel, damals Kanaan. Aus diesem Grund wanderten Jakob und seine Söhne, die als die Vorfahren des heutigen, jüdischen Volkes angesehen werden, nach Ägypten aus, wo ihre Nachkommen versklavt wurden. Nachzulesen ist dies im 2. Buch Mose.
In diesem wird beschrieben, wie die unterdrückten Juden aus Ägypten, unter der Führung von Mose, auszogen und das Rote Meer durchquerten. Anschließend wanderten sie 40 Jahre lang durch die Wüste Sinai und empfingen die Zehn Gebote. An diese Zeit erinnern die Juden noch heute durch das Pessachfest.
Als sie schließlich im Land wo „Milch und Honig“ fließen ankamen, eroberten und besiedelten die israelitischen Stämme das heutige Israel erneut. Allerdings teilten sie sich dabei in verschiedene Stämme auf. 1028 v.Chr. wurde unter Saul ein Königreich errichtet. Unter König David wurde erstmals Jerusalem zur Hauptstadt erklärt (ca. 1000 v.Chr.). Der Sohn von David, Salomo, machte das Land wirtschaftlich sehr erfolgreich.
Nach seinem Tod spaltete sich das Land in zwei Königreiche: Israel (Hauptstadt: Samaria) und Juda (Hauptstadt: Jerusalem). Zwischen 722 v.Chr. und 586 v.Chr. wurden sowohl Israel als auch Juda durch die Assyrer und Babylonier eingenommen. Die jüdische Bevölkerung wurde zerstreut. Viele gingen in das sogenannte „Babylonische Exil“. Nach der Eroberung des babylonischen Reiches durch die Perser 539 v.Chr. kehrten viele Juden nach Israel zurück. In den folgenden Jahrhunderte wurde der jüdischen Bevölkerung ein immer größer werdendes Maß an Autonomie zugesprochen.
Ab 60 v.Chr. erreichten die Römer Israel und eroberten es. Sie nannten es Palästina, um die Verbindung des jüdischen Volkes zu diesem Land zu unterbinden. Außerdem vertrieben sie die dort lebenden Juden, welche in die ganze Welt flüchteten. Dies wird Diaspora genannt.

Die arabische Herrschaft
Aufgrund der arabischen Expansion geriet das Gebiet 636 n.Chr. unter islamische Herrschaft. Seit dieser Zeit stellen Araber den Großteil der Bevölkerung. Die Kreuzfahrer beherrschten von 1099 bis 1291 das von ihnen als „Lateinisches Königreich Jerusalem“ bezeichnete Israel.
Es folgten die Mamelucken von 1291 bis 1517 sowie die Osmanische Herrschaft ab 1517. Keiner dieser Herrscher betrachtete die Region „Palästina“ als eigenständigen Staat. Für die Osmanen beispielsweise war sie ein Teil Syriens. Während die Jahrhunderte arabischer Herrschaft ins Land zogen, verringerte sich zwar die Anzahl der im Land lebenden Juden, allerdings zogen ständig neue Juden aus der ganzen Welt wieder in „ihre“ Heimat, sodass die Zahl nie verschwindend gering wurde.
Während der osmanischen Regierungszeit war Palästina dünn besiedelt und hatte wirtschaftliche Probleme. Zu diesem Zeitpunkt blickte die weltweite jüdische Bevölkerung auf Jahrhunderte der Unterdrückung und Diskriminierung zurück. Auch aufgrund dieses Aspekt entstand der Wunsch, einen eigenen jüdischen Staat zu gründen.

Der Beginn des Zionismus
Die politische Theorie der Errichtung und Bewahrung eines eigenständigen jüdischen Staates bezeichnet man als Zionismus.
1897 fand in Basel der erste Zionistische Kongress unter Vorsitz von Theodor Herzl statt. In Folge dessen wanderten in den darauffolgenden Jahren immer mehr Juden aus aller Welt in Palästina ein, da sie davon ausgingen, dass nur dort der „richtige“ Ort sei, an dem man einen jüdischen Staat gründen könne.
Schließlich kam es zum Ersten Weltkrieg, aus welchem die Briten als Sieger über das Osmanische Reich hervorgingen. Daraufhin verpflichteten sich diese, den Juden eine „nationale Heimstätte“ in Palästina einzurichten. Aus diesem Grund wurde Großbritannien 1922 die Verwaltung von Palästina und Jordanien durch den Völkerbund übertragen. Es sollte dabei ausdrücklich dafür Sorge getragen werden, dass weder die bürgerlichen noch die religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften verletzt werden.
Aus diesem Grund wurde Palästina in zwei Teile geteilt. Ein Teil westlich des Jordans, Palästina, und der Andere östlich des Jordans, Transjordanien. Juden war es nur noch erlaubt, sich westlich des Flusses anzusiedeln, dem Staatsgebiet des heutigen Israels.
In den 1930er Jahren kam es, bedingt durch den Beginn des Nationalsozialismus’ in Deutschland, zu einer großen Einwanderungswelle von Juden nach Palästina. Die zunehmende Anzahl an Juden in diesem Gebiet forderte einen eigenen jüdischen Staat. Aus diesem Grund kam es zu ersten Verhandlungen zwischen Briten, Juden und Arabern. Das Ergebnis war ein Teilungsplan, der vorsah, anhand der prozentualen Bevölkerungsverteilung zwei Länder zu gründen. Die Juden stimmten diesem Plan zu, die Araber allerdings lehnten ihn ab.
1946 wurde Transjordanien, das heutige Jordanien, unabhängig. Mittlerweile hatte die UNO einen weiteren Teilungsplan für Palästina ausgearbeitet. Dieser sah jedoch vor, der jüdischen Bevölkerung weitaus mehr Land zur Verfügung zu stellen, als ihr prozentual zustünde. So waren nur etwa 30% der Bevölkerung Palästinas jüdischen Glaubens, diese bekamen allerdings mehr als die Hälfte der Fläche Palästinas zugesprochen. Außerdem wurde die Stadt Jerusalem unter die Verwaltung der Vereinten Nationen gestellt.
Zwar lehnten die Araber diesen Plan erst recht ab, allerdings stimmte die UN Vollversammlung am 29. November 1947 mit einer 2/3 Mehrheit dafür. Insbesondere vor dem Hintergrund des Holocausts wollte man der jüdischen Bevölkerung endlich ein Land geben, in dem sie ohne Angst vor Diskriminierung und Massenmord leben konnten.
Kurz darauf begann die Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus dem den Juden zugesprochenem Gebiet. Dabei wurden nicht nur ganze Dörfer zerstört, sondern auch Dokumente, die den Besitz der Araber bezeugten. Dadurch verloren diese auch ihren Rechtsanspruch auf diese Gebiete.

Die Gründung des Staates Israel
Am 14. Mai 1948 war es schließlich soweit. Das britische Mandat endete und der jüdische Nationalrat trat im Stadtmuseum von Tel Aviv zusammen. Symbolkräftig verlas David Ben-Gurion die Unabhängigkeitserklärung des Staates Israels unter dem Portrait des Gründers der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl. Dieser Tag ist seitdem Nationalfeiertag.
In der arabischen Welt wird dieser Tag als „Nakba“ (zu deutsch „Katastrophe“) bezeichnet. Nur wenige Minuten später erkannten die Vereinigten Staaten als eines der ersten Länder den neuen Staat an. Die arabischen Staaten sahen dies allerdings als eine Provokation. Viele von ihnen haben Israel bis zum heutigen Tage noch nicht als souveränen Staat anerkannt und sprechen ihm das Existenzrecht ab. Als Reaktion auf die Unabhängigkeitserklärung erklärte wenige Stunden darauf Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Syrien, Libanon und der Irak Israel den Krieg.

Der Unabhängigkeitskrieg
Dieser Krieg wird als israelischer Unabhängigkeitskrieg oder erster israelisch-arabischer Krieg bezeichnet, der formal ohne Kriegserklärung begann.
Dabei bestand das Hauptziel der meisten Staaten darin, Israel zu vernichten. Allerdings verfolgte Jordanien auch – wie sich hinterher erwies erfolgreich – das Ziel, das Westjordanland zu annektieren. Im Verlauf des Krieges drangen die angreifenden Staaten weit ins Landesinnere Israels vor. Allerdings gelang es der jüdischen Bevölkerung nach einiger Zeit, den Feind zurückzudrängen. Schließlich ging Israel siegreich aus dem Krieg hervor, als im Frühjahr 1949, nach einjährigem Krieg mit Ägypten, Libanon, Jordanien und Syrien, ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet wurde. Der Irak zog sich ohne ein Solches zurück.
Das Ergebnis waren – gegenüber des Teilungsplanes von 1947 – Gebietsgewinne Israels. Das für die Palästinenser vorgesehene Gebiet wurde unter Ägypten und Jordanien aufgeteilt. Das Westjordanland wurde von Jordanien annektiert, der Gazastreifen allerdings wurde von Ägypten nur (was soll das nur??) besetzt, was bedeutete, dass die dort lebenden Palästinenser keine ägyptischen Bürgerrechte bekamen. Da ein dauerhafter Frieden Israels mit seinen arabischen Nachbarn dadurch in noch weitere Ferne gerückt war, war der nächste Konflikt bereits vorprogrammiert.

Die Sueskrise
Als 1956 die Ägypter unter Gamal Nasser den Suezkanal verstaatlichten, kam es zu einer Intervention durch Frankreich, Großbritannien und Israel. Die israelische Armee griff Ägypten im Gazastreifen an und besetzte danach auch die Sinai-Halbinsel. Allerdings mussten sie sich aufgrund des Widerstandes seitens der UN wieder zurückziehen und Ägypten den Kanal wieder freigeben. Außerdem wurde der Golf von Akaba für die israelische Schifffahrt freigegeben, die nun auch Eilat ansteuern konnten. Darüber hinaus wurden UN Truppen eingesetzt um die Ägyptisch-Israelische Grenze zu schützen. Der Sinai wurde zur demilitarisierten Zone erklärt, was bedeutete, dass Ägypten dort keine Truppen mehr stationieren durfte.
Die folgenden Jahre waren geprägt durch Attentate von Palästinensern und anderen Arabern, die Anschläge in Israel verübten. Allein zu Beginn des Jahres 1967 kam es zu über 30 Angriffen durch Terroristen. Hinzu kam, dass Ägypten Truppen in die demilitarisierte Zone auf dem Sinai entsandte. Einen Tag nach dem Jahrestag der Unabhängigkeit Israels forderte der Ägyptische Staatspräsident Nasser die UN Truppen auf, die Region zu verlassen. Da die UN dieser Bitte widerstandslos nachkam begann auch Syrien, sich auf einen erneuten Krieg vorzubereiten.
Bis zum 4. Juni desselben Jahres hatten Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien und der Irak einen Militärpakt geschlossen und der irakische Präsident sprach aus, was seit mittlerweile fast 20 Jahren für die arabischen Staaten feststand: „Unser Ziel ist klar: Israel von der Landkarte wegzufegen“.

Der Sechstagekrieg
Am 5. Juni 1967 begann der dritte israelisch-arabische Krieg mit einem sehr gut geplanten Präventivschlag Israels, da ein Angriff der arabischen Staat unmittelbar bevorstand. Bei seinem Angriff zerstörte die israelische Luftwaffe die ägyptische und fügte auch den Luftstreitkräften von Syrien und Jordanien erhebliche Verluste zu. Somit hatte sich Israel bereits zu Beginn des Krieges die Lufthoheit gesichert.
Die israelischen Streitkräfte besetzten im Verlauf des Krieges die Sinai-Halbinsel, den Gazastreifen, das Westjordanland, Jerusalem und die syrischen Golanhöhen. Aus diesen Gebieten wurden mehr als 150.000 Palästinenser vertrieben. Außerdem begann Israel mit dem Bau von jüdischen Siedlungen in den besetzten Gebieten.
Dieses Vorgehen, welches sie bis zum heutigen Tag nicht eingestellt haben, wird von der UNO scharf kritisiert, da es gegen das Völkerrecht verstößt. Am 11. Juni 1967, also sechs Tage später, wurde das letzte Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet. Kurz darauf, am 1. September 1967, unterzeichneten acht arabischen Staaten die sogenannte „Khartum Resolution“ in der sudanesischen Hauptstadt. In dieser verpflichten sich alle Unterzeichner, u.a. Ägypten und Jordanien, dazu, weder mit Israel Frieden zu schließen, noch es anzuerkennen. Auch sollte es keine Verhandlungen in jeglicher Art mit dem jüdischen Staat geben.
Ab 1968 kam es erneut zu einem Krieg mit Ägypten, der zwei Jahre dauerte. Dieser Krieg, als Abnutzungskrieg bekannt, hatte keine nennenswerten Folgen, da keine der beiden Seiten einen Gebietsgewinn verzeichnen konnte. Außerdem erklärten sich beide am Ende zum Sieger. 1969 wurde Golda Meir als erste Frau israelische Ministerpräsidentin.

Der Jom-Kippur Krieg
Der vierte israelisch-arabische Krieg begann am Tag des höchsten israelischen Feiertags, Jom-Kippur, dem 6. Oktober 1973, mit einem Überraschungsangriff Ägyptens und Syriens. Aufgrund des jüdischen Versöhnungstages waren die Grenzen nur schwach besetzt, weshalb die arabischen Staaten zuerst schnell Vorrücken konnten.
Die über 1200 Panzer der Syrier erreichten die Golanhöhen, während die ägyptischen Streitkräfte mit Helikoptern und Behelfsbrücken den Sueskanal überquerten.
Allerdings verbreitete sich die Nachricht des Angriffs sehr schnell in Israel. Weniger als 24 Stunden nach Beginn der ersten Kampfhandlungen trafen die ersten Reservereinheiten an der Front ein und wendeten das Blatt. Die syrische Armee wurde bis kurz vor Damaskus zurückgedrängt, während Israels Luftstreitkräfte die Hauptstadt bombardierten. Zeitgleich wurde die Sinai-Halbinsel zurückerobert und schließlich am 16. Oktober unter General Ariel Scharon, der später Ministerpräsident wurde, der Sueskanal erreicht. Nach zwei Wochen Krieg hatten die israelischen Streitkräfte ihre Gegner bezwungen, was am 26. Oktober ein erneutes Waffenstillstandsabkommen zur Folge hatte.
In den folgenden Jahren näherten sich Israel und Ägypten immer weiter an. Dies mündete schließlich in der Unterzeichnung des israelisch-ägyptischen Friedensvertrag am 26. März 1979 in Washington. Dies war ein historischer Schritt, für den die Führer beider Staaten, Begin und Sadat, 1978 den Friedensnobelpreis erhielten.
Am 30. Juli 1980 verabschiedete die Knesset, das israelische Parlament, das sogenannte „Jerusalem Gesetz“. Dieses besagt, dass Jerusalem die unteilbare Hauptstadt Israels ist, also nicht in Ost und West für Palästinenser bzw. Juden geteilt werden darf. Aufgrund einer UN-Resolution wurde dieses Gesetz für ungültig erklärt.
Als direkte Reaktion auf den Beschluss wurden die Botschaften anderer Länder nach Tel Aviv verlegt, wo sie sich bis zum heutigen Tage befinden. 1981 annektierte Israel die Golanhöhen.
Während des ersten Golfkrieges zerstörte die israelische Luftwaffe im Juni 1981 den irakischen Atomreaktor Osirak, da sie die Produktion von waffenfähigem, radioaktivem Material verhindern wollten.

Der erste Libanonkrieg
Ein Jahr später kam es zu einem weiteren Krieg, diesmal nur mit dem Libanon, da dieser der Palästinensischen Freiheitsorganisation (PLO) Unterschlupf gewährte.
Die PLO kämpfte für die Rechte der Palästinenser, die bis dahin immer noch keinen eigenen Staat besaßen und dies durch terroristische Angriffe gegen Israelis durchsetzen wollten. Während dieses Krieges konnten die Israelis Beirut, die Hauptstadt des Libanons, erobern, zogen dann aber wieder ab und besetzten nur Teile des Südlibanons, da die PLO mittlerweile ihre Aktivitäten größtenteils eingestellt hatte.
1987 kam es schließlich zu einem ersten großen Auflehnen der palästinensischen Bevölkerung, die sehr unter der israelischen Besatzung litt. Diese Unruhen bezeichnet man als erste Intifada. Auslöser hierfür war ein Verkehrsunfall, bei dem ein israelischer Militärlastwagen mit zwei palästinensischen Taxen zusammenstieß. Hierbei starben vier Palästinenser. Die neu gegründete Hamas, eine Organisation die für die Freiheit der Palästinenser kämpft, von den USA und der EU allerdings auch als terroristische Vereinigung geführt wird, nutzte diesen Zwischenfall für ihre Zwecke. Sie wiegelte die Palästinenser sowohl im Westjordanland als auch im Gazastreifen auf.
Während dieser Zeit kam es sowohl zu friedlichen Aktionen der palästinensischen Bevölkerung, wie z.B. die Verweigerung Steuern zu bezahlen oder der Boykott israelischer Produkte. Allerdings kam es auch zu gewaltsamen Ausschreitungen, die von den israelischen Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen wurden.
Da beide Seiten auf ein Ende der Gewalt hofften, kam es zu geheimen Verhandlungen zwischen Israel und der PLO. Das Ende der Intifada wird oft auf den 13. September 1993 datiert, da an diesem Tag beide Seiten eine „Prinzipienerklärung über die vorübergehende Selbstverwaltung“ in Washington unter-zeichneten.
Darin und in den folgenden Verhandlungen wurde den Palästinensern sowohl im Westjordanland als auch im Gazastreifen ein gewisses Maß an Autonomie zugesprochen. Im Gegenzug verpflichteten sie sich allerdings dazu, ihr Ziel der Vernichtung Israels, aus ihrer Charta zu nehmen. Für diese sogenannten „Osloer Verträge“ erhielten die Führer beider Länder, Rabin und Arafat, 1994 den Friedensnobelpreis.
Es schien, als sei eine Lösung für den mittlerweile fast 40 Jahre schwelenden Nahost-Konflikt in greifbare Nähe gerückt. Allerdings wurden die Hoffnungen beider Völker auf Frieden enttäuscht, da die Ermordung Rabins durch einen jüdischen Fanatiker am 4. November 1995 sowie weitere palästinensische Selbstmordattentate die Verhandlungen ins stocken gerieten ließen.
Absoluten Stillstand erreichten sie um die Jahrtausendwende, als weitere Verhandlungen scheiterten, da man sich über grundlegende Fragen, wie etwa die Rückkehr der vertriebenen Palästinenser oder die Teilung Jerusalems (die Palästinenser wollen den östlichen Teil der Stadt), nicht einig wurde.
Die Stimmung der Palästinenser war erneut auf dem Tiefpunkt und so fehlte wieder einmal nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Dies geschah als am 28. September 2000 der israelische Politiker Ariel Scharon mit knapp 1000 Polizisten als Personenschützer den Tempelberg besuchte, welcher ein Heiligtum der Muslime ist. Hierbei kam es zu zuerst friedlichen Demonstrationen, die im Verlauf der folgenden Tage immer weiter ausarteten und schließlich zu brutalen Auseinandersetzungen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern führten.
Während dieser zweiten Intifada wurden tausende Menschen auf beiden Seiten getötet. Sie endete erst im Februar 2005, als beide Seiten ein Waffenstillstands-abkommen in Scharm El-Scheich unterzeichneten.

Der zweite Libanonkrieg
Im Sommer 2006 wurde zwei israelische Soldaten durch die Hamas entführt. Israel antwortete darauf mit der Bombardierung palästinensischer Gebiete. Kurze Zeit später entführte die Hisbollah, eine im ersten Libanonkrieg gegründete islamistisch- libanesische Organisation, am 12. Juli 2006 zwei israelische Soldaten, da sie sich mit der Hamas solidarisierte. Als sie schließlich drei weitere jüdische Soldaten tötete, begann Israel mit einer Bodenoffensive im Libanon.
Da sich die Israelis auf die Hisbollah konzentrierten, griff die libanesische Armee nicht ein, verurteilte aber das Handeln beider Seiten. Schließlich kam es am 14. August 2006 zu einem Waffenstillstand, nachdem eine UN-Resolution die Aufstockung der Blauhelme entlang der Grenze anordnete. Der bis jetzt letzte erwähnenswerte Zwischenfall geschah am 31. Mai 2010. Da Israel Waffenlieferungen an die Hamas im Gazastreifen unterbinden wollte, durfte kein Schiff diesen Bereich anlaufen. Als an diesem Tag einige Schiffe mit Hilfsgütern versuchten, die Blockade der israelischen Kriegsschiffe zu durchbrechen, eröffneten die Israelis das Feuer und töteten neun Menschenrechtsaktivisten.

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